- Vorstufen des Menschen lassen sich bis ins Tertiaer zurückverfolgen.
- Vor über 20 Millionen Jahren lebten in Afrika die menschenaffenähnlichen Dryopithecinen; sie waren Waldbewohner.
- Nach dem Zusammendriften der Erdteile Afrika und Eurasien entstanden die Ramapithecinen, welche vor 14 bis 8 Millionen Jahren das offene Waldland dieser Erdteile bewohnten.
- Die darauffolgende Forschungslücke konnte noch nicht geschlossen werden, jedoch lassen die immer häufiger werdenden Funde des afrikanischen Vormenschen vom Typ Australopithecus eine Datierung von vor etwa 4 bis 2 Millionen Jahren zu.
Funde liegen von ihm nur aus Afrika vor, er kam über die dortigen Steppenlandschaften offenbar nicht hinaus.
Die Vor-Menschlichkeit dieses äusserlich noch fast affenähnlichen Wesens wird durch die rückgebildeten Eckzähne, den aufrechten Gang, das etwas grössere Gehirnvolumen und den Gebrauch von einseitig abgeschlagenen Steinwerkzeugen zu belegen versucht.
- Vor etwa 2 Millionen Jahren ging aus dem Australopithecus der Homo habilis (Der fähige Mensch) hervor.
Bei ihm kann die Benutzung zweiseitig zugeschlagener Geröllgeräte angenommen werden.
- Der Übergang zum Frühmenschen, dem Homo erectus (Der aufrecht gehende Mensch), dürfte vor etwas mehr als eineinhalb Millionen Jahren erfolgt sein.
Sein Körper entsprach weitgehend unserem heutigen, das Gehirnvolumen betrug mit über 900 cm3 etwa das Doppelte gegenüber dem des Vormenschen Australopithecus (500 cm3) aber nur etwa zwei Drittel von dem des heutigen Menschen.
- Er verbreitete sich von Afrika nach Asien und Europa.
In den Warmzeiten Cromer und Holstein ist seine Anwesenheit in Spanien, an der Riviera, in Heidelberg (ein 550.000 Jahre alter Unterkiefer) und in Thüringen (ein Lagerplatz bei Bilzingsleben vor ca. 350.000 Jahren mit Resten von Menschen, Beutetieren und Holzkohle) nachgewiesen.
Er benutzte Schutzhütten und Feuer und dürfte wohl auch die Sprache entwickelt haben.
- Der allmähliche Übergang zum Homo sapiens neandertalensis (Der wissende Mensch) hat vor ca. 200.000 Jahren stattgefunden; der Neandertaler war der Menschentyp der letzten Warmzeit und der Würm-I-Eiszeit, der Träger der mittelpaläolithischen Kulturstufen.
- Vor etwa 40.000 Jahren entstand dann der moderne Mensch: Der Cro-Magnon-Mensch, Homo sapiens fossilis.
Er unterschied sich nur noch geringfügig vom heutigen Menschen und war, wohl wiederum von Afrika ausgehend und diesmal die gesamte Welt besiedelnd, der Vorgänger aller heutigen Menschenrassen.
- Kurt Scheuerer, in FUNDORT 1, 1989
- Siehe auch:
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