Wellheim, 1862 Kurt Scheuerer -
Materialsammlung zur Archäologie in Bayern
Urdonautal-Museum
Wellheim

 
Torbogenhaus - Foto: Helmut Meier, Wellheim
Das Urdonautal-Museum Wellheim wurde 1990 im ehemaligen Torbogenhaus des Marktes Wellheim eröffnet.
Gestaltet und eingerichtet wurde es von Johann Bauch, Albert Günther und Dr. Karl Heinz Rieder.
Die Sammeltätigkeit und das unermüdliche Drängen von Herrn Wolfgang Christl, Konstein, waren ausschlaggebend bei der Realisierung der Dokumentation.


In 13 Vitrinen werden Exponate zur Natur- und Landschaftsgeschichte, zur Erdgeschichte, zur Vor- und Frühgeschichte, zur Geschichte des heutigen Marktes mit seinen Ortsteilen und zur Industriegeschichte vorgestellt.


Die Führungslinie beginnt mit Werkzeugen und Produkten der ehemaligen Glashütte von Konstein, die eine jahrhundertealte Tradition besaß und erst Mitte der 80er Jahre ihren Betrieb einstellte.

Es folgen Erläuterungen zur Erd- und Landschaftsgeschichte, sowie Kleindioramen zur heutigen Natur und Umwelt. (Siehe auch: Entstehung des Galgenberges).


Eine der herausragenden archäologischen Siedlungsstellen ist der alte Burgfels oberhalb von Aicha.

Gefäßscherben aus der bronzezeitlichen Höhensiedlung
Der Jurafelsen, der im Mittelalter eine Burg trug, wurde von den Menschen der frühen und mittleren Bronzezeit als Höhensiedlung, die möglicherweise befestigt war, benutzt.
Belege dafür sind eine große Zahl an interessanten und charakteristisch verzierten Gefäßscherben.

Kernsteine
Daneben ließ sich die Steingeräteproduktion an diesem Ort nachweisen.
Sie ist durch Kernsteine und Klingen sowie durch eine große Anzahl von Abfallstücken belegt.

gezähnte Sicheleinsätze
Als fertige Werkzeuge sind gezähnte Sicheleinsätze, Kratzer und Pfeilspitzen ausgestellt.


Pfeilspitzen aus der bronzezeitlichen Höhensiedlung
Daneben gibt es Pfeilspitzen aus Bronze, sowie ein Einsatzbeilchen aus grünem Nephrit.

Besonderes Interesse erweckt auch der Fund eines zertrümmerten Kinderschädels aus einer Felsspalte unterhalb des Plateaus, der wohl einen Beleg für ein kultisches Menschenopfer darstellt.


Weiterhin werden Funde aus einem Grabhügelfeld der Bronzezeit (um 1600 v.Chr.), sowie Keramik aus einem Hügel der Hallstattzeit gezeigt.
Eine große Anzahl von Fundobjekten belegt die Eisenverhüttung in keltischer Zeit.
Als Beispiel aus römischer Zeit wird eine Sumpfbrücke zum Talübergang bei der Feldmühle dokumentiert.


Museum Wellheim
Im Gemeindebereich von Wellheim sind insgesamt fünf Burganlagen nachgewiesen. Die eindrucksvollste hiervon ist die Wellheimer Burg, heute noch Wahrzeichen des Marktes.
In kurzen Textbeiträgen wird auf die Geschichte der jeweiligen Anlage eingegangen.
In Graphiken werden, sofern sie bekannt sind, die Grundrisse vorgestellt, bzw. die Lage der jeweiligen Burg im Gelände angegeben.
In der Mitte des Raumes befindet sich in einer Tischvitrine das Modell der Wellheimer Burg im Bauzustand des 14. Jahrhunderts.


Text: Dr. Karl Heinz Rieder, Bearbeitung: Kurt Scheuerer

Burgstr. 7, 91809 Wellheim,
Tel. 08427/9911-0, Fax -20
Postanschrift: Marktplatz 2
Öffnungszeiten


GfA
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