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Hepberg
Schloss


1416 kaufte Erhart Muggenthaler das Gericht Hepberg von Bernhard Meilinger zu Erlach.
Später gehörte das Schloss und die Hofmark Hepberg zur Hofmark Lenting.
Diese gehörte seit 1453 Johann Tanner und anschließend Friedrich von Grumbach, gestorben 1529.
1571 wurden Professor Wiguläus Hundt, 1613 der Freiherr von Preysing, 1621 die Freiherrn von Lichtenau (bis 1728) Besitzer der Hofmark von Lenting, 1770 die Edlen von Stubenrauch (bis 1816).
1838 wurde der große Besitz der Lentinger Hofmark zertrümmert und verkauft.

Nach: Alois Billmeier. Wanderführer mittlere Donau. Ingolstadt 1963. S. 128/129.


DONAUKURIER - 16.07.1999:

Früher arme und verwahrloste Zöglinge aufgenommen

Hepberg (pik)
Das Hepberger Schloß erstrahlt wieder in neuer Farbe.
Es wurde 1728 von dem damaligen Hofmarksherrn Johann Joachim Joseph Kastalus Freiherr von Liechtenau errichtet. Die Baulichkeiten waren mit aller Bequemlichkeit, guten Kellern und gewölbten Stallungen versehen.
Die bayrische Akademie der Wissenschaften richtete 1771 im Schloß Hepberg das bis 1774 umgebaut und erweitert wurde, eine kurfürstlich privilegierte "Real-Landschule" ein, die zeitweilig bis zu 250 arme und verwahrloste Zöglinge aus dem Kurfürstentum Bayern aufnahm. Die Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren hatten täglich nur eine Stunde Unterricht und mußten zehn Stunden in Haus- und Landwirtschaft arbeiten. Viele starben an Krankheit und Unterernährung, ein Teil lief aus der Schule fort.
1778 wurde die Anstalt geschlossen. Dennoch kann sich Hepberg rühmen, im Realschulinstitut die erste Klöppelschule Deutschlands besessen zu haben, die 1777 sogar mehrere Preise erhielt.
Erhalten geblieben sind die denkmalgeschützen Schulgebäude, eine Dreiflügelanlage mit Innenhof und einem anstoßenden, rechteckig angelegten stattlichen Gutshof. Der langgestreckte, zweigeschoßige Hauptbau mit hohem Walmdach gilt als ehemaliges Hofmarkschloß, das heute zu Wohnzwecken dient und in dem die "Schloß-Gaststätte" untergebracht ist.

DONAUKURIER - 16.07.1999


Wer könnte mir, bitte, Auskunft über das Schloss und seine Besitzer im 19. Jh. geben?

Familie Heinrich besaß im frühen 20. Jahrhundert den Hof im Schloss in Hepberg.
Der älteste Sohn Ludwig Heinrich erbte den Hof, sein Sohn Xaver Heinrich hat ihn später verkauft.

Metzgermeister Anton Heinrich (1862-1937) der jüngste Sohn vom Heinrichhof in Hepberg, hat die Hoferbin Augusta Donelli (1869-1954) aus Eitensheim geheiratet. Den dortigen Hof und die dazugehörige Gastwirtschaft mit der Metzgerei haben diese später verkauft. Seit einigen Jahren befindet sich wieder eine Metzgerei in diesem Haus.
Kurt Scheuerer, nach Auskunft der Familien


nach: ab, DONAUKURIER, 9.3.1993:

Seit 1954 ist der Pferdehändler Alois Kristen Besitzer des Hepberger Hofs.
Anfang der 60er Jahre wurde im Heppberger Schloß der erste Ingolstädter Reitverein gegründet.
Seit 1988 sind die Felder des 46-Hektar-Betriebes verpachtet.

1993 tat sich in der Nähe der Hofeinfahrt ein Loch auf und es zeigte sich ein guterhaltener, etwa sechs Meter tiefer Brunnenschacht mit einem Durchmesser von knapp zwei Metern.
Dr. Rieder vom LAfD vermutete eine Zisterne etwa aus dem 15. bis 17. Jh. zum Sammeln des Oberflächenwassers, denn der Torbogen der Hofeinfahrt dürfte aus dem 18. Jh. stammen und bei dessen Anlage müßte der Brunnen bereits stillgelegt gewesen sein. Gefertigt wurde er als Trockenmauerwerk aus Jurasteinen mit einer seitlichen Öffnung, zur Abdichtung war er wohl mit Lehm oder Tegel verfüllt gewesen.
Das abdeckende Halbgewölbe ist dann wohl 1993 eingestürzt.

Es gibt auch eine Sage vom Schloßbrunnen:
Ein verärgerter Bürger soll ob des Geizes eines früheren Schloßherren Quecksilber in den Brunnen geschüttet haben, so daß dieser kein Wasser mehr gespendet haben soll.

KS, nach: ab, DONAUKURIER, 9.3.1993


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