Logo KS Kurt Scheuerer - Materialsammlung zum Brauchtum
Osterbrunnen
Brauchtum in Franken

 
Osterbrunnen in Beilngries. Foto: Gutzeit
Ich habe leider keine Ahnung von diesem Brauchtum.
1998 sind diese beiden Aufnahmen auf einer Fahrt
von Breitenbrunn nach Ingolstadt entstanden.


Osterkrone. Foto: Gutzeit
Osterbrunnen in Beilngries und (wo?)

Sollte es jemandem möglich sein, etwas zu diesem Brauch zu sagen, dann bitte ich um eine E-Mail.


Eine erste Rückmeldung ist schon gekommen:
In Abstatt erstellen sie den gleichen Brunnenschmuck.
Abstatt liegt in der Nähe von Heilbronn im württembergischen Franken.


Zum Osterbrunnen stand am 26.03.99 im Donaukurier Ingolstadt, dass solche geschmückten Brunnen einst vor allem in der Fränkischen Schweiz anzutreffen waren und nunmehr auch in den Dörfern auf der Frankenhöhe und sogar auch im Altmühltal auftreten.
Es scheint sich also wohl um einen eigentlich fränkischen Brauch zu handeln.
Einheimisch ist das bei uns in Mittelbayern wohl nicht. Das haben auch alle gesagt, die ich bisher hier in Ingolstadt gefragt habe.


Eine zweite Rückmeldung wies auf einen Artikel zum Osterbrunnen in der Nürnberger Zeitung vom 26.3.1999 hin. Hier ein stark gekürzter Auszug:

Schon vor Palmsonntag schmücken Frauen in Neunhof den Brunnen
Osterstimmung zur Konfirmation
Die 800 kleinen Ei-Kunstwerke werden alle von Hand bemalt und aufgefädelt
Dorfbewohner und Touristen erfreuen sich seit neun Jahren an dem Brauch
...
Die österliche Brunnendekoration geht auf eine Initiative des Museumsleiters vom Heimat- und Volkstrachtenverein zurück. ...
Damit die Frühjahrsstürme kein Unheil anrichten können, werden die Eier an einem stabilen Draht befestigt und durch Filzscheiben voneinander getrennt. Dispersionsfarben und Sprühlack sorgen dafür, daß die zerbrechlichen Gebilde viele Jahre überstehen. ...
Der fränkische Dachbrunnen wird mit bunten Eierketten und Girlanden aus Fichtengrün geschmückt. ...
Der Nürnberger Historiker Alfred Zitzmann (von der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg) fand heraus, daß der früheste Beleg für das Ausschmücken von Brunnen in Franken aus dem Jahre 1322 stammt. ...
John P. Zeitler vermutet, daß dieser Brauch auf die Slawen zurückgeht, zumal sich seine Verbreitung in Oberfranken mit der slawischen Besiedlungsgrenze deckt. Genauere Forschungen stünden noch aus.
In West- und Mittelfranken hat das österliche Brunnen-Schmücken offenbar keine Tradition.
Erst als die Volkskunde als Werbeträger für den Tourismus entdeckt wurde, kamen die Osterbrunnen auch nach Nürnberg.

Mathias Orgeldinger, NÜRNBERGER ZEITUNG, 26.3.1999, http://www.nz-online.de/


Eine Zuschrift aus Hamburg:
"Hier in Norddeutschland habe ich jedenfalls noch nie von Vergleichbarem gehört. Der klassische Dorfbrunnen kommt hier aber sowieso kaum vor."


Neue Rückmeldung aus Denkendorf:
"Der Brunnen in Denkendorf, der vor einem alten renovierten Jurahaus steht, wird von der ehemaligen Konrektorin der Denkendorfer Schule geschmückt."


Noch eine Meldung aus Sachsen:

Eigentlich sind wir ja sozusagen das "Kernland", naja, nicht ganz, aber die sorbischen Braeuche in der Lausitz kommen hier auch noch bisschen durch. Also Ostereier an Baeume haengen und bemalen und so. Ob das erst spaeter von der nahen Lausitz abgekuckt wurde oder eigenstaendige Wurzeln (slawische Tradition?) hat, weiss ich im Moment nicht.
Hab mich ehrlich gesagt auch nicht so damit befasst, weil ich mit dem Eierbemalen auch nicht so viel am Hut habe. Das nimmt schon fast Zuege wie Weihnachten an und das ist im Erzgebirge und -vorland fast schon zu schlimm mit dem ganzen Brimbamborium. Kaum nicht ein Baum ohne bunte Eier, meist noch komplett haessliche aus Plastik. Aber fuer die Kinder ist es ein Spass, ausblasen, bemalen ... . Und das Suchen, aber das gibt es wohl ueberall.


siehe auch:


Und nun errichtet man im Jahr 2000 in Ingolstadt ebenfalls einen Osterbrunnen.



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